Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist …

(Kommentare: 1)

Die Juden, die Juden in der Geschichte, wie die Juden die Juden gesehen haben wollen

Die Überschrift habe ich gestohlen. So beginnt eine Lyrik, die „Geschichte“ gemacht hat. Diese Geschichte werde ich in Zusammenhängen ausbreiten. Sie hat sich ereignet in einem Land, das die Freiheit, die Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit zu allen Märkten der Welt trägt. Sie hat sich ereignet im Jahre 2012. Dieses Land hat auch eine Verfassung für den Staat mit unveräußerlichen Grundwerten und mit vielen anderen Grundsätzen. Ein Grundwert in dieser Verfassung ist die „Freiheit der Wissenschaft und Kunst“.

 

Ein bekannter Künstler, ein Schriftsteller, Dichter, Grafiker und Bildhauer, im hohen Alter von 85 Jahren, hat ein Prosagedicht veröffentlicht, aus deren Beginn ich die Überschrift dieses Blogs gemacht habe. Hier ist die erste Strophe:

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

 

Günter Grass, Jahrgang 1927, Nobelpreisträger für Literatur, veröffentlicht sein Prosagedicht am 4. April 2012 in drei Zeitungen: Die Süddeutsche Zeitung, La Republica und El Pais. Der Titel: „Was gesagt werden muß“. Er erntet einen ungeahnten Sturm, nicht nur in seinem eigenen Land. Warum? Was ist geschehen?

*****

 

Die einzig wahre Wertegemeinschaft der Welt, die „Internationale Staatengemeinschaft“, brandmarkt seit Jahren die Islamische Republik Iran als einen „Schurkenstaat“, weil dieser heimlich an einer „Atombombe“ bastelt. So wird behauptet. Ein Beweis für diese Unterstellung ist von den Unterstellern, also von jener „Internationalen Staatengemeinschaft“, nicht vorgelegt worden. Nicht einmal ein gefälschtes, wie einst der „USA“−Außenminister vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen Irak vorlegte, um eine nachträgliche Legitimation für die geworfenen Bombenteppiche auf Irak zu erschleichen.

 

Die „Internationale Staatengemeinschaft“, wie wir wissen, ist nicht die „Vereinten Nationen“, nicht eine Unterorganisation der „Vereinten Nationen“. Sie ist nicht ein Bündnis wie die „NATO“ oder eine Unterabteilung der „NATO“. Alle Organisationen haben eine „Satzung“, eine Ordnung, eine vereinbarte Begründung und offengelegte Zielsetzungen. Die „Internationale Staatengemeinschaft“ hat keine „Satzung“. Was ist denn die „Internationale Staatengemeinschaft“? Eine Luftnummer? Eine Mogelpackung? Gewiss nicht. Was ist die „Internationale Staatengemeinschaft“ dann?

 

Ich möchte nicht an dieser Stelle mit dem Ergebnis meiner Suche beginnen. Ich benenne lieber einige meiner Fragen, die mir bei der Suche geholfen haben. Wann ist die „Internationale Staatengemeinschaft“ geboren? Wo ist sie geboren? Wie ist sie geboren? Wer pflegt sie groß? Was tut sie? Wo ist eine „Satzung“? Wer kennt Antworten auf diese Fragen?

 

Der fast Nachbarstaat der Islamischen Republik Iran, der Staat Israel, kündigt 2012 an, er wolle auch ohne die Unterstützung der „International Staatengemeinschaft“ die vermuteten Kernforschungsanlagen im Iran aus der Luft in Schutt und Asche legen. Auf welcher Rechtsgrundlage? Rechtsgrundlage? Was ist Rechtsgrundlage? Ist der Schatten der „Internationalen Staatengemeinschaft“ vorne und hinten nicht genug?

 

Die „Internationale Staatengemeinschaft“ stoppt für den Moment den Staat Israel, hält aber auch für sich selbst diese vom Staat Israel artikulierte Option offen. Ich muß mich korrigieren. Nicht die „Internationale Staatengemeinschaft“, sondern die „USA“ stoppen den Staat Israel, vorläufig. Die „Internationale Staatengemeinschaft“ ist eine Tarnkappe für die „USA“.

 

Warum ich die „USA“ in Anführungen setze? Weil die Bezeichnung für einen Staat mit dem Namen „USA“ auch eine Tarnkappe ist. Die Nachfahren von den vielen „Christopher Colombus“ und „Vasco da Gamas“, die europäischen Christen fremde Gebiete überfallen, beuten Bodenschätze aus und halten das fremde Land besetzt. Auf Rechnung europäischer Königtümer mit dem öffentlich verkündeten Segen des Vatikans. Sie rauben, ermorden, vergewaltigen, liquidieren (der Begriff „Völkermord“ ist noch nicht kreiert), beuten Bodenschätze aus und halten fremde Gebiete nachhaltig besetzt. Heute noch. Unrechtsmäßig. Diese europäische Christen haben später im neu entdeckten Kontinent Unrechtsstaaten gegründet. Die „USA“ ist einer dieser Unrechtsstaaten, der im Laufe der Zeit zum Rädelsführer der „Internationalen Staatengemeinschaft“ emporgestiegen ist. Folglich ist diese Gemeinschaft nichts anderes ist als ein Bund der Unrechtstaaten.

 

Günter Grass, zeitgeschichtlich nicht gänzlich ein politischer Analphabet, macht sich Sorgen um den Weltfrieden, plagt sich mit sich selbst und verfasst die siebte Strophe, ja die siebte Strophe seines Prosagedichtes:

„Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte; …“

 

Die Entrüstungswellen sind stark, national wie international. Wenige können nachvollziehen, warum einer „gealtert und mit letzter Tinte“ schreibt und veröffentlicht, „Was gesagt werden muß“. Logischerweise haben nur wenige Verständnis scheinbar für den Inhalt des „Was gesagt werden muß“. Alle Keulen der Unterstellung, der Entstellung der Geschichte werden geschwungen. Die gemeinste von den Totschlagkeulen in Deutschland ist welche? In einer kurzen Weile darüber mehr.

 

Dies hat sich ereignet, wie gesagt, im Frühjahr 2012. Nun geht das Jahr 2014 bald zu Ende. Günter Grass hat in diesem Zeitraum nichts mehr gesagt, „Was gesagt werden muß“. Nicht einmal nach der Barbarei des „Staates Israel“ im Gazastreifen, selbst eine Atommacht, und angesichts des öffentlichen „Wegschauens“ von dieser Barbarei. Günter Grass hat öffentlich geschwiegen. Übrigens nicht nur er. Auch alle, die ganze Herde von Vorkämpfern für die Rettung weltweiter „Menschenrechte“, „Menschlichkeit“, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit: Also die Unterabteilungen der „Internationalen Staatengemeinschaft“, die selbsternannte einzig wahre Wertegemeinschaft der Welt.

 

Es ist keine Unterstellung, daß diese Herde von Vorkämpfern für die Rettung weltweiter „Menschenrechte“ und „Menschlichkeit“ nur Unterabteilungen der „Internationalen Staatengemeinschaft“ sind. Die „Vorkämpfer“ der Wertegemeinschaft müssen auch leben. Lebensunterhalt kostet Geld. Wer bezahlt das notwendige Geld für ihre Unternehmungen? Es ist bekannt, daß die „USA“ für ihre „staatliche Sicherheit“ im Aus− und Inland jährlich für die „Geheimdienste“ ca. 50 $-Milliarden ausgibt. Und etwa 900 $-Milliarden für ihre „Tötungsmaschinerie“. Auch pro Jahr. Der Deutsche Staat hat ein Jahreshaushalt unter 300 €−Milliarden.

 

Wir erinnern uns an die vielen unkommentierten Bilder der Zerstörung des von Palästinensern bewohnten „Gazastreifen“. Der Atom−Staat Israel hält viele fremde Gebiete besetzt und hat einige Gebiete sogar annektiert. Alle Resolutionen der Vereinten Nationen gegen diese unrechtmäßigen Taten hat der Atom−Staat Israel mit der Billigung der Menschenrechtler europäisch−christlicher Prägung ignoriert. Nein ignorieren dürfen. Denn es hat keine Anstalten der Sanktionen durch die Vereinten Nationen gegeben. Wie und warum? Mit der „Internationalen Staatengemeinschaft“ vorn und hinten darf alles gedurft werden. Moral? Was ist Moral? Auch über den Atom−Staat Israel und über die „Internationale Staatengemeinschaft“ in einer Weile mehr.

 

Der „Gazastreifen“ wird vom Staat Israel verwaltet wie ein „Konzentrationslager“ ohne angeschlossene Gaskammern. Tod in Gaskammern ist unmenschlich. Tod durch Kugeln, Raketen und Bomben ist nicht weniger unmenschlich, vor allem wenn die Geschoße auch noch uranangereichert sind. Auch ein Toter kann ausstrahlen.

*****

 

Die Dichter sind im Allgemeinen Beobachter ihrer Mitmenschen, ihres Umfelds, ihrer Gesellschaft, ihrer Zeit. Sie sind in der Regel keine Denker. Zurückschauen in die Vergangenheit, die vergangener ist als ihre Lebenserinnerungen, gehört nicht zu ihrem Handwerk. Aber: sie sind sensibler und gründlicher als die Denker auf ihrer Suche innerhalb ihres Horizonts. Vor allem nach dem, was gegenwärtig wirklich ist. Die Dichter dichten nicht im Auftrage. Die Dichter verkaufen ihre Produkte, in welcher Form auch immer. Sie nehmen den Markt in Anspruch. Sie müssen es tun, um zu leben und um zu überleben. In der Regel verkaufen sich die Dichter nicht selbst, also ihren Leib und ihre Seele. Die Denker verkaufen in der Regel auch ihren Leib und ihre Seele. Auch hierüber später mehr.

 

"Die Blechtrommel" rettet Günter Grass seine Existenz als Dichter. Er ist fast schon 32 Jahre alt. Ihm geht es ärmlich. Inhaltlich hätte das Buch auch durchfallen können. Die BRD Gesellschaft von damals war durchaus nicht weit entfernt von den NS−Gedanken. Wenn nur die Ermordung der Juden in Konzentrationslagern nicht gewesen wäre!

 

Die Ermordung der Kommunisten in Konzentrationslagern ist von den Nachkriegsdeutschen gut weggesteckt worden. Aber wer sind die Kommunisten? Sind Kommunisten auch Menschen? Wessen „Aktien“ stehen besser, die der Kommunisten oder die der „Putin−Versteher? Günter Grass hat mit Kommunisten nichts zu schaffen. Für ihn hat links von den „Sozialdemokraten“ nichts Menschliches existiert. Ich weiß es nicht, ob Günter Grass es weiß, wie viele Menschen im sogenannten Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion ermordet worden sind. Auch „Sechs Millionen“? Und die Ermordung der Roma und Sinti? Sind sie nicht allesamt „Zigeuner“? Ich nehme die letzten Fragen zurück.

 

Günter Grass hat 1967, noch vor dem „Sechstage−Krieg“, auf Einladung der israelischen Regierung Israel besucht. Zwei Jahre zuvor haben der Staat Israel und die BRD diplomatische Beziehung aufgenommen. Günter Grass als Kultur−Vertreter des neuen deutschen Staates, den vielen Nazi−Größen im Dienste Konrad Adenauers zum Trotz. Andere Interessen waren wichtiger. Die Vertreibung der Palästinenser aus dem „säkularen und demokratischen Staat Israel“ hat Günter Grass noch nicht zur Kenntnis genommen. Er wird 1971 noch einmal den Staat Israel besuchen.

 

Ich habe "Die Blechtrommel" gelesen. Hervorragend sensibel. Die Sprache ebenso. Ich habe Günter Grass auf dem „Neumarkt in Köln“ erlebt. Wahlkampf für Willy Brandt, den er kennengelernt hatte, bevor Willy Brandt in West Deutschland zu Ehren gekommen war. Für die ES−PE−DE natürlich auch. Auf dem Kölner Neumarkt hat er gesprochen, genau so eindringlich, im selben Rhythmus wie er schreibt. Ich habe ihn auf den Bundesparteitagen der SPD beobachten können. Er hat sich nicht lange im Saal aufgehalten. Er hat lieber seine nächste Zigarette im Foyer geraucht. Die SPD−Prominenz geht an dem Dichter nicht vorbei, ohne ihn mit dem Handschlag zu begrüßen und ein paar Worte zu wechseln. Dichter müssen sich selbst „aufstellen“.

 

Aber auch Willy Brandt holt den Dichter nicht zum „Parteidienst“, oder zum Staatsdienst nach seinem Wahlsieg. Er bleibt den SPD−Oberen dennoch treu. Als die SPD−Zentrale dem akademischen Nachwuchs der SPD, den SDS und später auch den SHB wegen der „Linkslastigkeit“ den Geldhahn zudreht, hat Günter Grass keine Partei ergriffen. Auch nicht zu den „Berufsverboten“ für „Kommunisten“ in den siebziger Jahren, die Willy Brandt als Bundeskanzler durchgesetzt hat. Wie schon gesagt, für Günter Grass hat es links von der SPD−Linie nichts Schützenwertes gegeben.

 

Aber als Dichter ist Günter Grass schon gut situiert, auch ohne die Sicherheit eines Staatsdieners. Dafür darf er schon 1975 in meiner Heimatstadt Kolkata in einem deutschen Haus die deutsche Kultur verkaufen und Kolkata für seine Profilierung ausbeuten. Dieses deutsche Haus trägt den Namen: „Max Mueller Bhavan“. Das Haus ist eine 100 % Tochter des „neuen“ deutschen Staates. Diese Tochter hat den Auftrag die Kolkataner für die Interessen Deutschlands zu gewinnen. Max Müller, ein gebürtiger Deutscher, war ein Engländer.

 

Günter Grass hat sich öffentlich keine Zeit dafür genommen, darüber nachzudenken, warum die „Kulturvertretungen“ der BRD weltweit „Goethe-Institut“ genannt werden, aber in Indien eben „Max Mueller Bhavan“. Dichter nehmen sich eben keine Zeit in die Vorvergangenheit zu blicken, etwas in tiefen Zusammenhängen zu verstehen. Die Denker in der vorherrschenden Kultur können sich noch weniger diesen Luxus leisten. Warum soll man Zeit vergeuden? Kolkata läßt sich immer in vielen Facetten vor allem im christlichen Europa gut vermarkten. Günter Grass widmet Kolkata ein ganzes Kapitel in seinem Buch „Der Butt“ in 1977. Wer soll ihn fragen, wie lange er sich in Kolkata aufgehalten hat, mit wie vielen Kolkataner er gesprochen hat, in welcher Sprache er sich dort verständlich gemacht hat! Was hat er gesehen? Was hat er verstanden? Kommt es darauf an, bevor man schreibt, Fragen zu stellen?

 

Kolkata hält es aus. Seit der Gründung dieser Stadt hat Kolkata, d.h. die Menschen in dieser Stadt, haben die „Orientliebe“ der europäischen Christen aushalten müssen. Kolkata hat viele „Günter Grass“ ertragen müssen. Einige mehrmals, wie Günter Grass. Was hat das mit Ausbeutung zu tun?

 

Kolkata ist schließlich doch vom Himmel gefallen. Die Verhältnisse in Kolkata stehen in keinem Verhältnis zu den Verhältnissen der europäischen Christen in drei Kontinenten. Wie auch? Alle diese Kulturträger europäisch−christlicher Zucht sind entsetzt ob der Armut in der Stadt, ob der vielen Slums. Sie haben nicht gesehen, nicht wahrgenommen, daß die Riesenstadt namens Kolkata überhaupt keine Slums hat. Die ganze Metropole Kolkata ist ein einziger Slum. Die Kolkataner haben es nicht verschuldet. Aber Kulturvertreter wie Günter Grass wissen genau, was die Kolkataner in Kolkata zu tun hätten. Dieses Wissen vermarkten sie anschließend im europäisch−christlichen Kulturbereich. Die Armut hat immer diesen Charme. Andere dürfen diesen Charme zu Märkten tragen, Kohle machen.

 

Günter Grass setzt sich 1990 dafür ein, beide Teile Deutschlands schrittweise zusammenwachsen zu lassen. DER SPIEGEL läßt Marcel Reich−Ranicki 1995 den Roman „Ein weites Feld“ von Günter Grass als das Scheitern eines großen Schriftstellers zelebrieren. Als im März 1999 Oskar Lafontaine an einem Tag vom Kabinett Gerhard Schröders als Finanzminister, vom Bundestag und als SPD−Vorsitzender zurücktritt, fragt Günter Grass bei Oskar Lafontaine nichts nach, rät ihm aber, fortan in der Öffentlichkeit den Mund zu halten und zu Haus Rotwein zu trinken.

 

Später in 1999 erhält Günter Grass den Nobelpreis für Literatur, nach Heinrich Böll in 1972. In 2006 überrascht Günter Grass in seiner Autobiographie „Beim Häuten der Zwiebel“ nicht nur den deutschen Kulturbetrieb, daß er als jungendlicher 1944 bei der Waffen−SS gewesen ist. Freiwillig. Große Empörung. Dann kommt im Frühjahr 2012: „Was gesagt werden muß“. 2013 hatte er sich wieder an Oskar Lafontaine erinnert und ihm nachgetreten. Als Mitgründer der Partei der Linken, „Die Linke“. Oskar Lafontaine ist fast ein Kommunist! Wieder einmal lese ich in der Süddeutschen Zeitung:

"Es gab in der Geschichte der sozialdemokratischen Partei keinen schmierigeren Verrat, wie den von Oskar Lafontaine an seinen Genossen", sagt der 85-jährige Grass. "Gleichzeitig alle Ämter niederzulegen, eine Wende um 180 Grad zu inszenieren, die eigene Partei in der 'Bild'-Zeitung anzugreifen, dazu gehört eine Charakterlosigkeit ohnegleichen."

*****

 

Es geht mir nicht in den Kopf, daß Günter Grass 2012, als dieser Günter Grass die öffentlichen Keulenschläge bekommen hat. Die Totschlagkeule in dieser „Republik“ ist nach wie vor der Vorwurf des „Antisemitismus“. Günter Grass habe sich in seinem „Was gesagt werden muß“ nicht mit einem „Jüdischem Staat“ oder mit Juden auseinandergesetzt. Er sei ein verkappter „Antisemit“. Ohne den heftigen Sturm hätte höchst wahrscheinlich sein Prosagedicht wegen des Inhalts nicht einmal ein „Sturm im Wasserglas“ verursacht. Günter Grass ist trotz seiner emsigen Aktivitäten, Öffentlichkeit herzustellen, nie eine moralische Instanz wie Heinrich Böll geworden.

 

So frage ich mich, warum die heftigen Keulenschläge? Ich lese sein Prosagedicht widerholt. Wesentliche Aussagen darin sind:

  • 1. Absatz: „Warum schweige ich, verschweige zu lange,“;
  • 2. Absatz: Sein Maulen über „das behauptete Recht auf den Erstschlag,“ der Atombombe, eine sehr verspätete Kritik an alle Atommächte. Vielleicht ist im entfallen, daß Indien als eine Atommacht ausdrücklich auf den Erstschlag verzichtet hat;
  • 3. Absatz: „nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle“, eine Kritik an Indien, Israel, Nordkorea und Pakistan, die vertraglich einer internationalen Kontrolle nicht gebunden sind;
  • 4. Absatz: „das Verdikt ‚Antisemitismus‘ ist geläufig“, eher eine Beichte über eigene Ängste bei Erwähnung „Israels“ als Antisemit zu gelten, aber auch darüber, daß er nicht weiß was „Antisemitismus“ ist;
  • 5. Absatz: „ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können“, eine Kritik an Deutschland;
  • 6. Absatz: „Warum aber schwieg ich bislang?“ Eher eine Beichte eigner moralischer Feigheit;
  • 7. Absatz: „Warum sage ich jetzt erst,“, gibt er 84jährig sich selbst die „Absolution“;
  • 8. Absatz: „Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien“, ist selbstredend;
  • 9. Absatz ist eine Projektion eigner Unzulänglichkeiten auf andere und ein eher christlicher Appel.

 

Ich kann den heftigen Sturm nicht nachvollziehen. Günter Grass hat sich bemüht bis zum Entstehen von „Israel als Atomstaat“ zurückzublicken. Er beherrscht nicht das Handwerk des Zurückblickens. Als ein Dichter muß er das Handwerk des Zurückblickens nicht beherrschen.

 

Wenn ich mich mit dem Staat Israel befasse, teile ich zunächst die Geschichte vom Beginn des „Zionismus“ bis zur Gegenwart und die Geschichte der Juden vor dem Beginn des „Zionismus“. Ich übersehe dabei die Ära Vasco da Gama nicht. Diese Ära ist gekennzeichnet durch die glasklare Kriegserklärung der europäischen Christen gegen alle nicht−Christen und durch die diversen Völkermorde, begangen von europäischen Christen in drei Kontinenten. Ich übersehe dabei auch nicht die Zusammenhänge zwischen dem Entstehen des Staates Israel und den beiden sogenannten Weltkriegen. Hierüber in einer Weile mehr.

 

Immerhin hat Günter Grass einmal gesagt, wie er meint, „Was gesagt werden muß“. In 2012, Fünfundachtzigjährig. Was er gesagt hat, kann keine spontane Äußerung seiner Meinung zu einem aktuellen Ereignis gewesen sein. Die geopolitischen Entwicklungen im „nahen Osten“ seit 1948 bannt alle gesellschaftlich Interessierten, die über den eigenen „Tellerrand“ hinaus blicken. Nicht alle finden eine öffentliche Plattform, Besorgnisse öffentlich kund zu tun. Heinrich Böll hat seine Besorgnisse öffentlich kund getan. Ohne Überschriften wie „Was gesagt werden muß“. Er hat die Öffentlichkeit wissen lassen über seine Besorgnisse. Er hat keine Stürme geerntet. Die Öffentlichkeit hat auch wissen wollen, was ein Dichter wie Heinrich Böll, der auf keiner Gehaltsliste gestanden hat, plagt.

 

Es hat Günter Grass, wie viele von uns, seit geraumer Zeit beschäftigt, ja geplagt, wie und mit welcher Brutalität der Staat Israel mit den Palästinensern umgeht. Und wie die europäischen Christen, die „Internationale Staatengemeinschaft“, die „Humanisten“, die „Menschenrechtler“, die „Dichter und Denker“ mit Akribie weggeschaut haben. Auch Günter Grass. Aber 2012 brennt ihm die Sicherung durch. Er hat nun gesagt, wie er meint, „Was gesagt werden muß“. Nach Erwägungen hat er in einer ihm eigenen literarischen Form das gesagt, wie er meint, „Was gesagt werden muß“. Eigentlich eine persönliche politische Meinungsäußerung. Er hat sie begründet. Was soll daran falsch sein?

 

Die Welle der flächendeckenden Entrüstung, die Welle der „professionell“ zur Schau getragenen Empörung, die persönlichen Beleidigungen wegen des Inhalts dessen, was Günter Grass als seinen persönlichen Leidendrucks geäußert hat, kann ich in der Gegenwartsgesellschaft nachvollziehen. Akzeptieren kann ich diese vielfältigen bösen Reaktion beim besten Willen nicht. Darüber gleich mehr.

Günter Grass hat aber die Öffentlichkeit mit einem Leitsatz bereichert. „Was gesagt werden muß“. Was er aber nicht gesagt hat, aber logischer Weise folgt, ist: „Was gesagt werden muß, muß man sagen“. Ein anderes Beispiel aus einem nicht−deutschen Kulturkreis: Die Übersetzung des englischen Textes ist von mir:

In Amerika heute – bezogen auf die Weltgeschichte −, existiert nichts wie eine „unabhängige Presse“. Sie wissen es und ich weiß es. Keiner von Ihnen schreibt über seine ehrlichen Meinungen, weil Sie im Voraus wissen, diese würden nie gedruckt. Wöchentlich werde ich bezahlt, damit ich meine ehrlichen Meinungen aus meiner Zeitung heraushalte.

Auch Sie erhalten ähnliche Gehälter für das Ähnliche, und wäre einer von Ihnen so dumm über ehrliche Meinungen zu schreiben, stünde er auf der Straße, um sich nach einer anderen Arbeit umzuschauen. Erlaubte ich meiner ehrlichen Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitungen zu erscheinen, wäre ich binnen 24 Stunden meinen Job und Beruf los.

Das journalistische Geschäft ist, die Wahrheit zu zerstören, skrupellos zu lügen, zu verfälschen, kriechend zu Füssen des Mammons zu schmeicheln und unser Land und unsere Leute für das tägliche Brot zu verkaufen. Sie wissen es und ich weiß es, wie töricht der Trinkspruch auf unabhängige Presse ist. Wir sind die tanzenden Marionetten der Stoppelzieher. Unsere Begabungen, unsere Möglichkeiten und unser Leben sind Eigentum von den Anderen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.

 

Ein Doyen der New Yorker Presse, John Swington, fand diese Worte als Tischrede bei seinem Abschiedsdinner. Allen, die ständig dabei sind, sich immer wieder neu aufzustellen, stünden nachdenkliche Worte wie diese gut zum Gesicht. Vor allem deutschen Professoren, Publizisten, Journalisten, Politikern. Nicht erst beim Abschied zum Ruhestand.

 

Auch Günter Grass hat sich Zeit gelassen mit dem Leitsatz, „Was gesagt werden muß“. Aber wie heißt es so schön im Volksmund? „Lieber spät, als gar nicht“. Ich habe es nicht verstanden, warum er das „über ihn Herfallen“ überhaupt noch kommentiert hat, sich verteidigend. Wäre es nicht stattdessen angebracht gewesen, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, was alles ihn wann geplagt hat, und warum er sich nicht immer in der Lage gesehen hat zu sagen, „Was gesagt werden muß“? Und was die Gründe seines Schweigens dafür gewesen sind?

 

Professoren, Publizisten, Journalisten, Politiker nicht nur in Deutschland sind „intellektuelle Prostituierte. Die „ModeratorInnen“ der elektronischen Medien müssen nicht besonders erwähnt werden. Zuweilen sind wir alle intellektuelle Prostituierte. Günter Grass auch. Das weiß er möglicherweise. Sonst wäre er nicht zu seinem Leitsatz gekommen: „Was gesagt werden muß“.

 

Dafür zolle ich Günter Grass meinen Respekt. Es gibt wenige, die erkennen, daß es erbärmlich ist, sich ohne „Not“ in „Jahrmärkten“ aufzustellen. Wohl gemerkt, aufzustellen und nicht aufstellen zu müssen. Eigentlich ist der Begriff intellektuelle Prostituierte eine Beleidigung für die verachteten „Prostituierten“. John Swington ist nichts Besseres eingefallen. Mir fällt auch nichts Besseres ein.

 

Aber der heftige Sturm war 2012 entfacht. Anlaß war zweifellos sein Prosagedicht. Kann es sein, daß nicht der Inhalt des Prosagedichts die Ursache für den Sturm gewesen ist? Kann es sein, daß der Titel: „was gesagt werden muß“ die eigentliche Ursache gewesen ist? Was wäre, wenn das Prosagedicht den Titel tragen würde: „Warum schwieg ich bislang?“ Oder: „Warum sage ich jetzt erst?“ Aber eine Überschrift „Was gesagt werden muß“ ist ein öffentlicher Tritt für all diejenigen, die wissen, „was gesagt werden muß“ aber mit Bedacht nicht sagen, „Was gesagt werden muß“.

 

Dies trifft nicht nur für die Politik des Staates Israel zu, sondern überhaupt. Günter Grass ist mit diesen vier Wörtern ein Wurf gelungen, der Günter Grass überleben wird. Es ist eine Nebensache, daß der Sturm der Entrüstung, die Keule „Antisemitismus“, Günter Grass mundtot gemacht hat, was die Politik des Staates Israels angeht.

 

Ich nehme mir die Freiheit Günter Grass zu unterstellen, daß er nach wie vor „Tagesgeschehen“ zur Kenntnis nimmt. Ihm ist sicherlich die Barbarei des Staates Israel im „Gazastreifen“ nicht nur im Sommer 2014 nicht entgangen. All das hat Günter Grass nicht bewegt, sich öffentlich zu Fragen, „Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist“.

 

Die Neigung von Günter Grass, oft im Blickfeld der Öffentlichkeit zu stehen, kann nicht übersehen werden. Er ist nicht ohne Tadel. Er selbst hat gegen andere unbedacht nachgetreten. Vielleicht erinnert er sich an seinen nicht erbetenen Ratschlag an Oskar Lafontaine. Noch im letzten Jahrhundert. Damit ist genug mit meiner Kritik an Günter Grass als Person. Ich bewerte das Prosagedicht „Was gesagt werden muß“ als seine späte Teileinsicht in das politische Geschehen unserer Tage. Auch dafür zolle ich Günter Grass Respekt.

 

Was auch Günter Grass mit diesen vier Wörtern hat sagen wollen, für mich bedeuten diese vier Wörter viel. Ich bin kein Poet, ich bin kein Literat, ich bin kein Schriftsteller. Ich bin ein Sucher. Wenn ich etwas finde, behalte ich das Gefundene nicht für mich. Ich habe stets mein gefundenes Wissen ohne Rücksicht, ohne taktische Überlegungen, in klarer undiplomatischer Sprache weitergegeben. Ich habe mehr Worte gebraucht zu erläutern, warum ich mich so verhalten habe. Mehr als: „Was gesagt werden muß“ von Günter Grass. Mir hätte es auch einfallen können: „Was getan werden muß“. Mir sind diese schlichten Wörter als moralische Verpflichtung eines Jeden nicht eingefallen.

 

Ich rechne ihm hoch an, wie er, fast achtzigjährig, in seiner Autobiographie es nicht unerwähnt gelassen hat, daß er 17 jährig freiwillig in der „Waffen SS“ gewesen ist. Es ist unsäglich peinlich und erbärmlich, daß die „Wadenbeißer“ von heute, ihn dafür getadelt haben. Diese „Wadenbeißer“ sollen üben, gen Himmel zu spucken.

*****

 

Alle, auch Menschen mit kurzem Gedächtnis, wissen noch, daß die palästinische „Hamas“ nach heftigem Streit mit der palästinischen „Fatah“ in 2007 sich als alleiniger „Selbstverwalter“ im „Gazastreifen“ behauptet hat. Der Staat Israel hält den „Gazastreifen“ widerrechtlich besetzt. Die beiden Organisationen des palästinischen Widerstandes, die Fatah und die Hamas, haben sich am 23. April 2014 geeinigt und ab dem 2. Juni 2014 eine „Einheitsregierung Palästina“ gebildet. Die UN, die „USA“ und die EU erkennen diese Einheitsregierung bereits am 3. Juni 2014 an.

 

Der Staat Israel aber reagiert unmittelbar nach dieser „Versöhnung“ und der Verabredung einer „Einheitsregierung Palästina“ mit einem Luftangriff auf Gaza und beendet die laufenden „Friedensverhandlungen“. Am 5. Juni kündigt der Staat Israel 1500 neue jüdische Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten an.

 

Am 12. Juni 2014 werden drei israelische Jugendliche im besetzten Westjordanland entführt. Der Staat Israel reagiert mit vielen Hausdurchsuchungen, mit rund 300 Festnahmen im vom Staat Israel besetzten Gebiet und mit der Schuldzuweisung an die „Hamas“. Dabei kommt es zu schweren Zwischenfällen mit mehreren Verwundeten und Toten. Die „Hamas“ wirft dem Staat Israel vor, Vorwände für Militäraktionen gegen die Palästinenser zu suchen.

 

Am 2. Juli wird ein palästinensischer Jugendlicher im besetzten Ostjerusalem verschleppt und brutal ermordet. Am 3. Juli gibt der Staat Israel bekannt, als Antwort auf Raketenangriffe aus Gaza mehrere Ziele Gazastreifens bombardiert zu haben.

 

Zwischen dem 12. Juni 2014 und 26. August 2014 wird der „Gazastreifen“ vom Staat Israel mit modernsten Waffen aus der Luft und später auch am Boden, in Schutt und Asche gelegt. Genauso wie es die „Internationale Staatengemeinschaft“ und die „Koalition der Willigen“ mit der „USA“ im Irak und in Afghanistan vorexerziert haben. Wer zählt die Toten? Und wie zählt man die Toten in Schutt und Asche?

 

Ich trage zunächst nach, wie die von europäischen Christen, von einigen „USA“−Foundations (Stiftungen) beherrschte Wikipedia für die Nachwelt diese Ereignisse als Geschichte verewigt hat:

 

Der Gaza-Konflikt 2014 (manchmal auch Gaza-Krieg 2014) war eine Auseinandersetzung zwischen Israel und verschiedenen militanten Palästinensergruppen im Jahr 2014 und als solcher Teil des Nahostkonflikts

 

Die Militäroperation Operation Protective Edge der israelischen Verteidigungskräfte begann am 8. Juli 2014 als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss Israels durch die Hamas und andere militante palästinensische Gruppen aus dem Gazastreifen und endete am 26. August 2014.

 

Eine UN−Kommission will am 23. Juli 2014 mögliche Kriegsverbrechen beider Seiten untersuchen. Dann wieder im August. Später noch einmal am 13. November 2014. Der Israelische Staat verweigert die Einreise. Nach Amnesty International hat der Staat Israel "schamlos das Kriegsvölkerrecht missachtet".

 

Wer zählt die Toten? Und wie zählt man die Toten in Schutt und Asche? Doch sind die Toten auch in diesem Krieg gezählt worden. Mehr als 2100 Palästinenser und 70 Israelis sind getötet worden. Dies sind die Zahlen der UN. Für einen toten Israeli 300 Palästinenser. Die Verwundeten sind nicht gezählt worden.

 

All das hat Günter Grass nicht bewegt, sich öffentlich zu Fragen: „Warum schweige ich“? Seiner Neigung, oft im Blickfeld der Öffentlichkeit zu stehen, zum Trotz. Der Entrüstungssturm von 2012 hat ihn mundtot gemacht.

 

Wissen wir noch? Die Hamas beteiligt sich zum ersten Mal in 2006 an den demokratischen Wahlen in den vom Staat Israel besetzten Palästinensischen Gebieten. Für die Hamas soll diese Wahl dazu bestimmt gewesen sein, einen islamischen Staat in Palästina zu gründen. Die Hamas hatte vor dieser Wahl erklärt: „In der Region hatten wir römischer Besatzung, persischer Besatzung, der Besatzung der Kreuzzügler und der britischen Besatzung zu trotzen. Sie sind alle fort. Der israelische Feind gehört nicht in diese Region. Er passt nicht in die regionale Geschichte, Geographie oder Glaube.“

 

Wissen wir noch, wie diese Wahl ausgegangen ist? Die Hamas gewinnt die Wahl am 25. Januar 2006 mit der absoluten Mehrheit der Mandate mit 44 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen die Fatah. Dieses Votum des palästinensischen Volkes im besetzten Gebiet haben die „USA“, die EU und die gesamte „Internationale Gemeinschaft nicht nur schlicht mißachtet. Die „USA“, die EU und die gesamte „Internationale Gemeinschaft“ haben die Hamas−Regierung mit allen verfügbaren Mitteln binnen wenigen Monaten gestürzt. Die Hamas wird „kriminalisiert“, weil sie angeblich mit nicht akzeptablem politischem Programm die demokratische Wahl gewonnen hat. Kennen die deutschen Dichter wie Günter Grass oder Denker wie Jürgen Habermas oderwie sie auch heißen mögen, die das hohe Lied der Demokratie und Menschenwürde zelebrieren, diese Fakten nicht? Was ist die Moral dieser Geschichte? Was ist Moral für europäische Christen?

 

Zwei bemerkenswerte Fußnoten zu dieser erbärmlichen Verlogenheit der „Internationalen Staatengemeinschaft“ möchte ich noch nachliefern.

  • Im August 2007 fordert der römisch-katholische Erzbischof und lateinische Patriarch von Jerusalem Fouad Twai einen Dialog mit der Hamas. Die Hamas habe im Gazastreifen Chaos und Korruption beendet. Den Menschen ginge es besser.
  • Im April 2008 verhandelt der ehemalige „USA“−Präsident Jimmy Carter mit der Hamas. Am 21. April 2008 gibt er auf einer Pressekonferenz in Jerusalem bekannt, die arabische Welt und die Hamas seien bereit, die Existenz des Staates Israel in den bis 1967 gültigen Grenzen anzuerkennen. Der Ministerpräsident des Staates Israel Ehud Olmert hat jedes Gespräch mit Jimmy Carter abgelehnt.

 

Mit oder ohne Rücksprache mit der „USA“, mit der EU und mit der gesamten „Internationalen Gemeinschaft“?

*****

 

Wir blicken noch etwas zurück. In dem „Sechstage Krieg“ in 1967 besetzt der Staat Israel erhebliche Gebiete in Palästina. Nach vielen Auseinandersetzungen erklärt die PLO (Palestinian Liberation Organisation) – Führer Jassir Arafat, eine Anerkennung des Staates Israel in den Grenzen vor dem Krieg in 1967 für möglich. Die PLO ist stark geworden. In 1976 gründet die palästinensische Muslimbruderschaft unter Scheich Ahmad Yasin in Gaza−Stadt das Islamistische Zentrum, das Rückhalt in der Bevölkerung gewinnt, weil es sich durch Bekämpfung von Korruptionen und durch moralische und soziale Hilfen für die Bevölkerung hervor tut. Der Staat Israel sieht gern Scheich Ahmad Yasin als Gegengewicht zu Jassir Arafat.

 

Die Fatah, bewaffneter Arm der PLO, wirft Scheich Ahmad Yasin Anfang der 80er Jahre „Kooperation mit den Zionisten“ vor. Scheich Ahmad Yasin beginnt dann auch Waffen zu sammeln. Sein Waffenring fliegt 1984 auf. Ein Israelisches Gericht verurteilt ihn zu 15 Jahren Gefängnis. Nach 11 Monaten kommt er in einem Gefangenenaustausch frei. 1986 gründete er mit anderen Muslimbrüdern die islamistische Hamas.

 

Acht Monate nach der ersten Intifada in 1987 veröffentlicht Scheich Ahmad Yasin die Verfassung der Hamas. 1989 wird die Hamas vom Staat Israel verboten und Scheich Ahmad Yasin, fast erblindet, verhaftet. Er wird 1991 wegen Anstiftung zum Mord an palästinensischen Kollaborateuren und wegen Anstiftung zur Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten zu lebenslanger Haft verurteilt. In beiden palästinensischen Organisationen wächst die Einsicht, dass ohne bewaffnete Auseinandersetzungen Palästina nicht zu befreien sein wird.

 

Unter dem damaligen Ministerpräsidenten des Staates Israel, Benjamin Netanjahu, scheitert 1997 die Liquidierung des Hamas-Führer Chalid Maschal im jordanischen Amman. Zwei Mossad−Agenten werden in Jordanien festgenommen. Auf Druck vom König Hussein von Jordanien entläßt der Staat Israel Scheich Ahmad Yasin im Rahmen eines Gefangenenaustauschs am 1. Oktober 1997. Seine Popularität wächst bis zum Beginn der Zweiten Intifada im Jahr 2000. Scheich Ahmad Yasin und Jassir Arafat bekämpfen sich zunehmend bis 2003.

 

Am 13. Juni 2003 kündigt der Staat Israel an, Scheich Ahmad Yasin zu liquidieren. Am 6. September 2003 wirft der Staat Israel eine 250−Kilo−Bombe von F−16 Flugzeugen auf ihn. Der fast blinde Scheich Ahmad Yasin überlebt mit einer leichten Handverletzung. Am 22. März 2004 um 5 Uhr wird er durch drei Hellfire−Raketen eines Hubschreibers doch liquidiert. Bei diesem Terroranschlag des Staates Israel werden neben Scheich Ahmad Yasin zwei seiner Söhne und mindestens sieben weitere unschuldige Menschen ermordet.

 

Ich bin nicht nur wegen der Typen−Bezeichnung der Flugobjekte an die „USA“ erinnert. Sondern auch durch die vielen kaltblütig gezielten Ermordungen vermeintlicher Feinde durch die „USA“ auf fremden Gebieten, nicht erst seit der Liquidierung des Persischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh in 1954. Erinnern sich die deutschen Dichter wie Günter Grass oder Denker wie Jürgen Habermas, die das hohe Lied der Demokratie und Menschenwürde zelebrieren, an Mohammad Mossadegh in 1954?

 

Am 26. März 2004 scheitert eine Verurteilung des Staates Israel im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der Ermordung Scheich Ahmad Yasins an einem Veto der „USA“. Anläßlich der Ermordung von Mohammad Mossadegh in 1954 oder der Ermordung von Osama bin Laden hat die „USA“ im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen keine Vetos ausgeübt. Der Sicherheitsrat hat sich mit diesen beiden Terroranschläge im fremden Gebiet gar nicht erst befasst.

 

Scheich Ahmad Yasins Nachfolger Abd al−Azis ar−Rantisi wird 26 Tage später ebenfalls vom Staat Israel liquidiert. UN-Generalsekretär Kofi Annan hat diese Liquidierung entschieden verurteilt. Dabei ist es auch geblieben. „Sanktionen“ waren auch damals nicht unbekannt.

 

Ich komme nicht umhin, mich an die Gründungs−Genese der „Vereinten Nationen“, an die Finanzierung der „Vereinten Nationen“ und an jene Weisheiten unserer aller Vorväter zu erinnern: „Wer die Musik bestellt, bestimmt die Melodie“. Oder: „Wer das Gold hat, macht die Regeln.

 

Und ich nehme mir die Freiheit, die Lektionen durch die aktuellen Ereignisse nicht unerwähnt zu lassen: Terroranschläge sind keine Terroranschläge, wenn diese von den „Guten“ ausgeübt werden. Und die Guten sind stets „wir“. Nur ohne die Terroranschläge der Guten gäbe es keine „Terroranschläge“ gegen die „Guten“. Diese Terroranschläge sind „Gegenterroranschläge“ als einzig übriggebliebene Abwehrhandlung gegen rücksichtlose andauernde Ausbeutung fremder Gebiete durch die „Internationale Staatengemeinschaft“, deren Werte von europäisch−Christlichen Dichtern und Denkern unermüdlich besungen werden: Die Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit, die Menschlichkeit.

*****

 

Wir blicken noch etwas zurück, zunächst bis zum 19. Jahrhundert. Auf Europa des 19. Jahrhunderts. Flächendeckend haben sich Königtümer mit klaren Gebietsgrenzen fest etabliert. Flächendeckend auch das Christentum. In allen Königtümern gibt’s es zerstreute kleine Siedlungen von Menschen, eingewanderte nicht−Christen. Diese Menschen haben den Glauben, etwas besonderes zu sein. Dieser Glaube macht diese Menschen zu einer auffallenden Minderheit. Es sind Juden.

 

Die Königshäuser im christlichen Europa sind miteinander verbunden durch ein Netz von Verwandtschaften. Nichtdestotrotz bekriegen sie sich um Macht und um die Ausweitung der Gebietsgrenzen. Selten sterben die Könige und ihre Verwandten in diesen Kriegen. Aber Teile des jeweils unterdrückten Volkes müssen auf beiden Seiten ihr Leben opfern. Alle Teile des Volkes müssen sich verdingen als Produzenten von Lebensmittel, als Leibeigene und als Söldner, um zu leben und zu überleben.

 

Die Geschichte, wie die Könige Könige geworden sind, bleibt unerzählt. Bis in unsere Tage. Was ist von der beanspruchten Aufklärung in der europäisch−christlichen Kultur zu halten angesichts dieser unerzählten Geschichten, wie die europäischen Könige Könige geworden sind?

 

Aber zurück zu den Juden. Zurück zum 19. Jahrhundert. Die wichtige Frage, ob eine Auswanderung eine Folge der Vertreibung ist, möchte ich in diesem Zusammenhang nicht vertiefen. Nur so viel. Jede Einwanderung geht einher, mit der Verdrängung, ja mit der Vertreibung eines Teils der Menschen in jener Gesellschaft, in die eingewandert wird. Die Juden sind in diesem Zusammenhang in keinem europäischen Land eine Ausnahmeminderheit.

 

Im 19. Jahrhundert leben in Europa viele Juden als eine Minderheit, deren Mehrheit sozial in der unteren Mitte aufgestellt ist. Minderheiten sind in der Regel strebsam. Sie suchen und finden neue Nischen des sozialen Aufstiegs. Teile dieser Minderheit passen sich in das Gefüge der Kultur und Wirtschaft an. Teile von ihnen wandern auch in Gebiete aus, die für sie mehrversprechend sind. Es gibt auch Lockrufe zur Auswanderung. Dieser Vorgang der Auswanderung hat nichts mit Vertreibung zu tun. Die Juden sind auch in diesem Zusammenhang in keinem europäischen Land eine Ausnahmeminderheit.

 

Ein anderer Aspekt der Einwanderung ist, daß die Einwanderer nicht nur zu Beginn zusammen halten und zusammen hocken. Es entstehen dadurch auch besondere Ansiedlungsquartiere. Die Juden sind auch in diesem Zusammenhang in keinem europäischen Land eine Ausnahmeminderheit. Sie sind nur durch die mehrheitliche Bewahrung ihrer ursprünglichen Kultur eine Ausnahmeminderheit geworden.

 

Überall in Europa haben die Juden ihren Anspruch, ein auserwähltes Volk zu sein, leben können. Es hat keine Verfolgung der Juden in Europa bis zum 19. Jahrhundert stattgefunden, außer auf der iberischen Halbinsel. Dieser Tatbestand ist belegt. Ich komme darauf zurück. Es ist unzweifelhaft, daß ein sozialer Aufstieg für Juden als eine besondere Minderheit, als ein auserwähltes Volk leben zu wollen, erschwerter gewesen ist im Vergleich zu anderen Mehrheitsgruppierungen, die sich willig anpassten, sich assimilierten in das Gefüge der neuen Gesellschaft. Es hat nichts mit „Diskriminierung“ oder „Verfolgung“ zu tun.

 

Es ist nachvollziehbar, daß im Aufstiegskampf Minderheiten „Diskriminierung“ oder „Verfolgung“ als Waffe einsetzen. Fakt ist, daß die Juden im Laufe der Zeit überall sozialen Aufstieg erfahren haben. Einen Weg nach ganz oben gibt es für die Angehörigen der Minderheiten selten. Mit einem Beispiel lasse ich es bei diesem Aspekt hier bewenden. Die Rotschilds lassen sich bis in 16. Jahrhundert in der Judengasse in Frankfurt zurückverfolgen.

 

Es ist auch unzweifelhaft, daß die Juden in Europa an allen Veränderungen in Europa beteiligt sind. Und es hat in Europa massive Veränderungen gegeben. Diese Veränderungen kennzeichne ich als jene der Ära Vasco da Gama, die im 15. Jahrhundert mit der Kriegserklärung der europäischen Christen mit dem Segen des Vatikans (zwei päpstliche Bullen) gegen die nicht−Christen begonnen hat und immer noch nicht beendet ist. Kriege sind bekanntlich nie Selbstzweck.

 

Die Ära Vasco da Gama, die stets begleitet ist mit Krieg, Raub, Mord, Völkermord, Besatzung und Ausbeutung fremder Gebiete, hat europäischen Christen Gewinne gebracht. Dieser Gewinn und die Folgen dieses Gewinns sind an den aufstieg−gierigen Juden in Europa nicht vorbeigegangen. Nicht nur die vielen „Rothschilds“, sondern auch die vielen „Theodor Herzls“ sind entstanden, nicht nur in Europa, sondern auch und vor allem in dem „neuen reichen Kontinent“ nach der Liquidierung jener Menschen, die seit jeher vor der Ära Vasco da Gama dort gelebt hatten.

 

Viele emporgestiegene Juden sehen im 19. Jahrhundert den „Zeitgeist“ und das „Machtverhältnis“ für gekommen, den märchenhaften Traum eines auserwählten Volkes offensiv anzugehen. Denn ein Volk ist kein Volk ohne eigenes Gebiet. Nach Abschluß des 1. Zionistenkongress am 3. September 1897 hält Theodor Herzl in seinem Tagebuch fest:

 

Fasse ich den Baseler Kongress in ein Wort zusammen – das ich mich hüten werde öffentlich auszusprechen – so ist es dieses: in Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es Jeder einsehen.

 

Die reichen Juden, die mit den europäischen Christen kollabierenden Mit−Gewinnler in der Ära Vasco da Gama, kaufen systematisch Land in Palästina auf, um dort noch nicht so begüterte Juden anzusiedeln. Was die Verlogenheit in der Politik angeht, stehen die Juden den Christen nicht nach. Die Politik des systematischen Aufkaufs des Bodens in Palästina hat nichts mit dem jüdischen Glauben zu tun. „Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.

 

Die Zionisten sind wie Chamäleons. Je nach politischer Opportunität sind sie mal Abkömmlinge jener 12 Söhne von Jacob−Israel, also eine Sippschaft, mal ein auserwähltes Volk der Israeliten, mal sind sie eine Glaubensgemeinschaft der Juden, mal sind sie eine verfolgte und vertriebene semitische Rasse. Über die Anspruchsebenen der Zionisten später mehr.

 

Zurück zum 1. Zionistenkongress am 3. September 1897, zurück zu Theodor Herzl. Der 37jährige „Österreicher“ Theodor Herzl, geboren in Budapest, die Eltern vollständig assimiliert in die deutsche Kultur, frei von jüdischer Religion und ritueller Kultur der Juden, zieht mit der Familie 18jährig nach Wien, studiert und promoviert dort und wird Journalist. Alle 204 Teilnehmer des 1. Zionistenkongresses in Basel, alle in Frack und Zylindern, sind gesellschaftlich wohl etabliert und weitgereist. Wie gesagt: Es geht nicht um die Gründung einer Heimstätte für die Juden. Es geht um „die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.

 

Die erste „Alija“, die Einwanderung, beginnt in 1882. Vor dem Beginn des sogenannten 2. Weltkriegs, in 1939 leben etwa 250.000 Juden in Palästina. Sie gründen Terrororganisationen, die größte ist die Haganah, gegen die Britische Regierung als Besatzer und gegen den Arabischen Widerstand. Bis 1945 verdoppelt sich die Zahl der jüdischen Siedler.

 

Was sich zwischen der ersten „Alija“ in 1882 und bis 1937 entwickelt hat, kennzeichnet die Erklärung: „…wir bei unserer politischen Argumentation im Ausland den arabischen Widerstand klein reden …(aber wir müssen) unter uns der Wahrheit ins Auge blicken. Wenn wir durch die Gründung des Staates zu einer starken Macht geworden sind, werden wir die Teilung aufheben und uns auf ganz Palästina ausdehnen. Politisch nämlich sind wir die Aggressoren, während sie sich selbst verteidigen (gemeint sind die Araber in Palästina). … Das Land gehört ihnen, weil sie es bewohnen, während wir von draußen kommen und hier siedeln, und aus ihrer Perspektive wollen wir ihnen ihr Land wegnehmen, noch bevor wir hier richtig angekommen sind“.

 

Noch im selben Jahr 1937 lese ich in einem privaten Brief: „ …Ich bin mir sicher wir werden auch in allen anderen Teilen des Landes siedeln, sei es durch ein Abkommen und einem beidseitigen Verständnis mit unseren arabischen Nachbarn oder auf andere Weise.
Wir errichten jetzt erst einmal einen jüdischen Staat, auch wenn er sich nicht über das ganze Land erstreckt.

Der Rest wird mit dem Lauf der Zeit kommen. Es muss kommen“.

 

Diese sind Äußerungen eines 51jährigen Siedlers in Palästina, der 20jährig 1906 aus Polen auswandert. Sein Name ist David Grün. Er ist der Sohn des Rechtsanwalts Avigdor Grün, der eine zionistische Organisation in Polen führte. David Grün beteiligt sich in Palästina am Aufbau der jüdischen Untergrundorganisation HaSchomer, arbeitet als Orangen Anbauer, dann als Journalist. Später als Politiker nimmt er den Namen David Ben−Gurion an und wird der Führer der jüdischen Arbeiterbewegung in Palästina.

 

Am Aufbau des terroristischen Armes des Zionismus in Palästina, die Haganah, beteiligt sich David Ben−Gurion ebenfalls. Als eine maßgebliche Exekutive der „Jewish Agency“ hat er im Juni 1938 gesagt: „Ich bin für Zwangsumsiedlung (der Palästinenser); darin sehe ich nichts Unmoralisches.“ Es gehört eine Menge Immoralität, Verlogenheit und Zynismus dazu, die jüdischen Siedler als Verfolgte und als Vertriebene zu bezeichnen. Es ist nicht dokumentiert, wer alle der Haganah und anderen jüdischen Terrororganisationen die Waffen für die Terroranschläge geliefert haben.

 

Der sogenannte 2. Weltkrieg geht 1945 zu Ende. Großbritannien ist geschwächt. Der Druck der Terroranschläge der Haganah und einiger anderen jüdischen Terrororganisationen steigt. Großbritannien gibt entnervt das Palästinamandat, das Großbritannien vom „Völkerbund“ nach dem sogenannten 1. Weltkrieg erteilt wurde, seiner Nachfolge Organisation den „Vereinten Nationen" im Jahre 1947 zurück. Ein bemerkenswerter Vorgang. Der „Völkerbund“ existierte auch offiziell seit 1945 nicht mehr.

 

Der eigentliche Gewinnler des „2. Weltkrieges“ ist wiederum die „USA“ und damit auch die dort eingewanderten reichen Juden, die das Finanzkapital maßgeblich beherrschten. Vereint setzen sie, die „USA“ und die reichen Juden, im Mai 1947 in den „Vereinten Nationen“ durch, daß die jüdischen Siedler in Palästina, etwa 650.000 an der Zahl, nach einer Teilung Palästinas ihren Staat bekommen. Die Arabische Liga lehnt den Teilungsplan ab. Der Teilungsplan wird von der „Vereinten Nation“ erst am 29. November 1947 (Resolution 181 II) angenommen. Die Resolution sieht vor: die Beendigung des britischen Mandats, Teilung Palästinas in einen Staat für die jüdischen Siedler und einen für die Araber, Jerusalem einschließlich Bethlehems unter internationaler Kontrolle.

 

Zwischenzeitlich sind die jüdischen Siedler militärisch hochgerüstet. Die einstige Terrororganisation Haganah mutiert sich zur quasi Wehrmacht und „Jewish Agency“ zur quasi Regierung des neuen noch zu werdenden Staates. Diese provisorische Regierung besetzt im April 1947 militärisch nicht nur jene Teile Palästinas, die im Teilungs−Plan für die jüdischen Siedler vorgesehen waren, sondern auch andere arabische Gebiete. Die „ethnische“ Säuberung, die Vertreibung der arabischen Palästinenser, beginnt. Das Ganze wird als „Bürgerkrieg“ in Palästina verbrämt. Das Massaker von Deir Yasin am 8. Mai 1948 kostet hunderte von arabischen Palästinensern das Leben. Das ganze Dorf wird liquidiert. Bis 14. Mai 1948 werden zwischen 250.000 und 300.000 arabische Palästinenser von ihrem Grund und Boden vertrieben.

 

Am 14. Mai 1948 endet das britische Mandat für Palästina. Am 14. Mai 1948 erklärt David Ben−Gurion den „Staat Israel“ als unabhängig. Am 14. Mai 1948 erkennt die „USA“ den „Staat Israel“ an. Ich denke viel über diesen 14. Mai 1948 nach und lese aufmerksam David Ben−Gurion. In Anlehnung zu „USA“ verkündet er eine „Unabhängigkeitserklärung“. Die Heuchelei und die Verlogenheit hinter der „Unabhängigkeitserklärung der USA“ habe ich in meinem Blog: „Der ISIS und die „USA“ ausführlich erörtert. Aber eine „Unabhängigkeitserklärung“ der jüdischen Siedler in Palästina? Ist dies noch zu überbieten? Doch! David Ben−Gurion hat im gleichen Zusammenhang auch von einem “Unabhängigkeitskrieg“ gesprochen. Aber alles der Reihe nach.

 

Im Land Israel entstand das jüdische Volk… Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. … Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongress zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzels, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. … Die Überlebenden des Holocaust in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen. … Demzufolge …verkünden ( wir ) hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel – des Staates Israel.

 

Der „Unabhängigkeitskrieg“ beginnt auch am 14. Mai 1948. Am gleichen Tag der Gründung des Staates Israel, mit dem Segen der „Vereinten Nationen“ am 29. November 1947 (Resolution 181 II). Wie kann ein „Unabhängigkeitskrieg“ am gleichen Tag der vollzogenen Gründung des Staates Israel mit der „Unabhängigkeitserklärung“ beginnen? Dieser „Unabhängigkeitskrieg“ war nichts anders als das erklärte Ziel der Zionisten, wie David Ben−Gurion bereits 1937 erklärt hatte:

 

Wenn wir durch die Gründung des Staates zu einer starken Macht geworden sind, werden wir die Teilung aufheben und uns auf ganz Palästina ausdehnen. Politisch nämlich sind wir die Aggressoren, während sie sich selbst verteidigen (gemeint sind die Araber in Palästina). … Das Land gehört ihnen, weil sie es bewohnen, während wir von draußen kommen und hier siedeln, und aus ihrer Perspektive wollen wir ihnen ihr Land wegnehmen, noch bevor wir hier richtig angekommen sind“.

 

Derselbe David Ben-Gurion, nun der Ministerpräsident des Staates Israel, erklärt am 23. Mai 1948: „Wenn wir die Kräfte der Arabischen Legion gebrochen und Amman bombardiert haben, liquidieren wir Transjordanien und dann wird Syrien fallen. Und falls Ägypten wagt, den Krieg gegen uns noch fortzusetzen, bombardieren wir Port Said, Alexandria und Kairo. So werden wir den Krieg beenden und die Rechnung unserer Vorväter mit Ägypten, Assyrien und Aram begleichen.

 

Wie kommt aber die Haganah, die noch am 13. Mai 1948 eine Terrororganisation gewesen ist, zu den Luftwaffen? Wer hat diese Terrororganisation so hoch aufgerüstet? Hat Günter Grass fragen wie diese gestellt? Oder andere Dichter und Denker der „Internationalen Gemeinschaft“? Mir sind keine bekannt. Auf jeden Fall gibt keiner mir Antworten auf meine Fragen.

 

Die nackte Aggression verbrämt als ein „Unabhängigkeitskrieg“ bringt in zehn Monaten dem neuen Staat Israel etwa 21 % Landgewinn und ethnische Säuberung des „Jüdischen Staates“ durch die Vertreibung von etwa 750.000 arabischen Palästinensern. Große Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche des ehemaligen Mandatsgebiets gehen in jüdischen Besitz über. Der juristische Ausdruck für diesen Vorgang heißt schlicht fremdes Gebiet mit Waffengewalt „annektieren“.

 

Vom Beginn an ist der Staat Israel in Palästina ein Unrechtsstaat. Vom Beginn an ist der Staat Israel in Palästina ein aggressiver Unrechtsstaat. Vom Beginn an ist der Staat Israel in Palästina ein menschenverachtender aggressiver Unrechtsstaat. Und wie soll ich jene Staaten einordnen, die den jüdischen Unrechtstaat in Palästina möglich gemacht haben? Ich lese David Ben− Gurion, ein jüdischer Realpolitiker, dem Erpressung und Rücksichtslosigkeit gegenüber nicht−Juden nicht fremd gewesen ist:

Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich nie einen Vertrag mit Israel unterschreiben. Es ist normal; wir haben ihr Land genommen. Es ist wahr, dass es uns von Gott versprochen wurde, aber wie sollte sie das interessieren? Unser Gott ist nicht ihr Gott. Es gab Anti-Semiten, die Nazis, Hitler, Auschwitz, aber war es ihre Schuld? Sie sehen nur eine Sache: Wir kamen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollten sie das akzeptieren?“

 

David Ben−Gurion hat verschwiegen, daß ohne die jüdische Erpressung der europäischen Christen in drei Kontinenten durch die reichen Juden dieser menschenverachtende aggressive Unrechtstaat in Palästina nie zustande gekommen wäre. Die Herstellung der öffentlichen Akzeptanz eines Zusammenhanges zwischen der systematischen Judenermordung im „Tausendjährigen Reich“ und die Rechtfertigung für die Gründung eines menschenverachtenden aggressiven Unrechtstaates auf arabischen Boden ist Heuchelei und Verlogenheit. Es sind zwei grundverschiedene Vorgänge. Diese gekaufte, nicht begründbare Akzeptanz war aufwendig. Sie wird noch vielen viel kosten.

 

Alle diese harten Fakten hätten ein Günter Grass und jene seiner vielen unqualifizierbaren Kritiker mit wenig Mühe kennen können. Die „Dichter“ und „Denker“ in der „Internationalen Staatengemeinschaft“ auch. Was der Staat Israel seit seiner Gründung den arabischen Palästinensern angetan hat und antut, ist rücksichtslose Vertreibung, Verfolgung und Mord. Ohne wenn und aber. Europäische Christen und die Juden werden dieses Verbrechen an den arabischen Palästinensern noch verantworten müssen.

*****

 

Wir blicken nun auf die Geschichten der Juden in der Geschichte insgesamt. „Die zionistische Juden“ haben die nicht−Juden im Unklaren gelassen, ob die Juden ein Volk sein wollen, oder eine Glaubensgemeinschaft, oder eine besondere „menschliche Rasse“. Die europäischen Christen haben es so genau nicht wissen wollen. Sie knabbern an einem ganz anderen Problem. Ich komme gleich darauf zurück.

 

Diese Gleichgültigkeit der europäischen Christen hält an bis, ja bis das „Tausendjährige Reich“ über sie mit systematischer Ermordung der Juden als eine Rasse hereinbricht. Nicht nur die deutsche, sondern alle europäischen Christen machen sich an diesem Massaker schuldig. Übrigens zum ersten Mal in den vielen erzählten Geschichten der Juden in der Geschichte. Wie gesagt, die Araber im Allgemeinen, und die Araber in Palästina haben mit dem „Tausendjährigen Reich“ absolut nichts zu tun. Europäische Christen und die Juden untereinander müssen diese grausame Ermordung von Juden im dritten Reich auslöffeln. Der Islam hat damit nichts zu tun.

 

Verfolgung, Vertreibung oder Ermordung der Juden als jüdische Rasse konnte vor dem 15. Jahrhundert nicht vorgekommen sein, weil der Begriff „Rasse“ erst im 15. Jahrhundert kreiert worden ist. Die europäischen Christen, der Vatikan, die Königtümer in Portugal und Spanien beginnen, sich als besondere Menschen mit besonderen äußeren körperlichen Merkmalen, blond−blauäugig−weiß und obendrein noch christlich, zu definieren, um sich von der übrigen Menschheit in Afrika, in Asien und im „neuentdeckten“ Kontinent abzusetzen. Der Beginn der Ära Vasco da Gama. Eine Kompensationsakrobatik, ein Verdrängen des schlechten Gewissens, entstanden durch Krieg, Raub, Mord, Völkermord, Besatzung und Ausbeutung fremder Gebiete.

 

Christlich−europäische „Denker“, − Philosophen, Theologen, Philologen, Anthropologen, Ethnologen, Soziologen −, haben diese Saat zu einem riesigen Baum wachsen lassen. Davor ist die Menschheit zwischen der Ära Moses und Ära Vasco da Gama mit dem Begriff Religionsgemeinschaften klar gekommen. Begriffe wie Volk, Nation und Staat sind späte Kreationen.

 

Aber zurück zu Geschichten der Juden in der Geschichte. Juden als Rasse oder als Volk sind nicht diskutable. Ich habe die Menschen im Staat Israel als „Juden als Rasse“ nicht wahrnehmen können. Mir fällt Samuel George "Sammy" Davis, Jr. ein, der die Welt mit seiner darstellenden Kunst und Musik erfreute, er war ein gläubiger Jude aus Harlem in New York, ein Abkömmling von Sklaven afrikanischer Herkunft. Und auch:

 

Henry Alfred Kissinger, ein in Fürth, Deutschland, als Heinz Alfred Kissinger geborener Deutscher in „Amerika“, der dort Karriere machte als Außenpolitiker, der mit verantwortlich ist für „zehntausende“ Morde in „Süd−Amerika“ zwischen 1969 und 1977, die dazu dienten, die „USA“−Dominanz in „Süd−Amerika“ zu sichern. Er ist auch ein Jude wie Samuel George "Sammy" Davis, Jr..

 

Diese beiden Juden belegen beispielhaft, daß auch im Allgemeinen nicht von vertriebenen und verfolgten Juden gesprochen werden kann. Juden sind häufig eingewandert und ausgewandert. Auch Jüdische Einwanderer müssen sich auf dem Markt anbieten und mit allen übrigen konkurrieren. Mit unterschiedlichen Resultaten. Einem Teil der Juden ist es gelungen, die jüdische Identität zu bewahren. Diese Identität ist weder „rassisch“ noch „völkisch“ begründbar. Samuel George "Sammy" Davis, Jr. und Henry Alfred Kissinger gehören zu einer Glaubensgemeinschaft und dieser Glaube heißt Judaismus. Gebietsansprüche für Religionsgemeinschaften sind abwegig.

*****

 

Die biblische Chronologie, Noah als den zehnten Urvater nach Adam und Noah‘s Arche möchte ich nicht kommentieren. Moses ist der einzige Chronist. Von seiner Geburt an lebt er in Ägypten am Hofe Pharaos. Wie dieser Moses ein „Israelit“ wird, weiß nur Moses und die Glaubensgemeinschaft der Juden. Wann Moses gelebt hat, ist nicht genau feststellbar. Fest steht aber, daß es ohne Moses den Tanach, die hebräische Bibel, nicht geben wird. Fest steht aber auch, daß wir ohne den Tanach nichts über Moses den Chronisten, oder als einen „Israeliten“ wissen würden. Und wie ein „Israelit“ ein Jude wird, will ich erst gar nicht fragen. Fest steht auch, daß es ohne den Tanach, die hebräischen Bibel, auch das Alte Testament der Christen gar nicht geben würde.

 

Der Hauptbestandteil des Tanachs sind die fünf Bücher von Moses. Es sind müßige Fragen, wer, wann, wie diese fünf Bücher von Moses der Nachwelt vermittelt und überliefert haben sollen. Wahrscheinlich ist, daß erst etwa 100 n. Chr. die erste schriftliche Fassung des Tanachs vorgelegen hat. Die Geschichten von Abraham bis dahin sind schlicht Glaubensgeschichten.

 

Auf dem Gebiet zwischen dem „Zweistromland“ und am „Nil“ hat es wechselnde Eroberungen gegeben. Eroberungen sind stets von Raub, Besatzung, Unterdrückung und Bevölkerungsbewegungen begleitet. Aus der Natur der Sache heraus. Aus dieser wechselvollen Geschichte lassen sich spätere Gebietsansprüche für keine wie auch geartete Gemeinschaft nachvollziehbar ableiten. Selbst wenn es nachweisbar wäre, daß einige jüdische Familien zwischen der Römischen Besatzung im 1. Jahrhundert vor Christus und im Jahr des 1. Zionistenkongress in 1897 in Palästina lebten,rechtfertigt das die Gründung des Staates Israel in Palästina nicht. Auch nicht, wenn dort hunderte jüdische Familien einst gelebt haben sollten. Dessen sind die Zionisten sich stets bewußt gewesen.

 

Wir erinnern uns. Im 1. Zionistenkongress von September 1897 ging es nicht um die Gründung eines Staates für die „Israeliten“. Es ging um „die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.

 

Aber Theodor Herzl hält in seinem Tagebuch am 3. September 1897 fest: „Fasse ich den Baseler Kongress in ein Wort zusammen – das ich mich hüten werde öffentlich auszusprechen – so ist es dieses: in Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es Jeder einsehen.

 

Wir erinnern uns weiter. Vor 1882 leben so gut wie keine Juden in Palästina. Das Osmanische Reich hatte etwa 100.000 Juden aus der Iberischen Halbinsel im 15. Jahrhundert Zuflucht gewährt. Wo waren sie geblieben? Auf „Reconquista“ kommen wir gleich zurück.

 

Zwischen der Römischen Besatzung und dem 15. Jahrhundert gibt es kaum ein europäisches Königtum, in das Juden nicht im nennenswerten Umfang eingewandert sind. In keinem Königtum ist die Einwanderung verwehrt worden. In keinem Königtum. Von wo sollten diese Einwanderer vertrieben worden sein? Aus Palästina? Wann?

 

Die europäischen Königtümer und auch anderswo, haben die dortigen herrschenden Schichten die Einwanderer auch „gebrauchen“ können. Auch die einwandernde jüdische Minderheit hat sich angedient und ist auch gebraucht worden. Die wandernde jüdische Minderheit ist nirgendwo eine Ausnahme.

 

Mit dem eigenen Anspruch der jüdischen Minderheit eine auserwählte Sippschaft zu sein, haben die Juden immer und überall eine Minderheit bleiben wollen, wenn sie sich nicht haben konvertieren und/oder assimilieren lassen. Die jüdische Minderheit hat ihre „rituelle“ und kulturelle Besonderheit überall pflegen und halten können. Dieser Tatbestand belegt, daß sie als eine „Glaubensgemeinschaft“ nirgends verfolgt worden sind. Wie gesagt, auf „Reconquista“ kommen wir gleich zurück. Alle Minderheiten müssen unten beginnen, ihren Wohnraum und Lebensraum erkämpfen. Daraus folgt, daß jede Einwanderung mit einer Verdrängung der unteren Schichten im Einwanderungsland einhergeht. Dabei ist die Trennlinie zwischen Verdrängung und Vertreibung fließend.

 

Armenquartiere für die Einwanderer sind leider ebenso unvermeidlich wie jene für die armen Eingesessenen. Alle Minderheiten müssen zunächst unten beginnen und sich weit mehr anstrengen, wenn sie nach oben wollen. Der aufstrebende Teil einer Minderheit ist auch immer dorthin gewandert, wo er seine Chancen günstiger eingeschätzt hat. Die jüdische Minderheit ist keine Ausnahme. Es ist auch recht so.

 

Die Kehrseite der Einwanderung ist die „Auswanderung“. Auswanderung hat nichts mit „Vertreibung“ zu tun. Die armen Unterdrückten können nicht auswandern. Die armen Unterdrückten haben nie das Geld zum auswandern. Die armen Unterdrückten können sich keine „Schlepper“ leisten. Die armen Unterdrückten sind die Mehrheit. Der Ausdruck „Vertreibung“ ist eine Kampfparole.

 

Es ist althergebrachtes Wissen, daß ermordete Feinde weniger nützlich sind als versklavte Feinde, kränkelnde Sklaven weniger Wert sind als gesunde, Sklaven weniger Wert sind als entlohnte „Arbeitnehmer, usw. und usw. Um sich endlich dieses althergebrachte Wissen anzueignen, hätte es einer so grausamen Ära Vasco da Gama nicht bedurft. Was würden die „Vertrieben“ tun, wenn es keine Möglichkeit der Flucht gäbe?

 

In der Regel sind auswandernde/einwandernde Minderheiten besser qualifiziert als der Durchschnitt. Sie suchen ein besseres Leben. Sie sind „Fahnenflüchtige“ aus ihrer Ursprungsgemeinschaft. Sie können es sich leisten auszuwandern. Sie geben verständlicherweise als Rechtfertigung für ihre Einwanderung Gründe an, die, wohlwollend ausgedrückt, nicht tatsächlich und emotional gefärbt sind. Aus der Natur der Sache heraus. Wer will schon als Opportunist, als „Fahnenflüchtiger“ gelten?

 

In der dritten Phase der „Reconquista“ sind die Juden aus dem Spanischen Königtum vertrieben worden. So wird heute erzählt. Richtig ist, daß seit dem 8. Jahrhundert die Christen einen Religionskrieg gegen die Islamischen Besatzer geführt und erst im 14. Jahrhundert auch die Juden ins Visier genommen haben. Nicht weil sie Juden waren, sondern weil sie anders gläubig waren. Die Christen gewinnen diesen Religionskrieg in 1492. Die Nicht−Christen haben die Wahl, sich zum Christentum konvertieren zu lassen oder das Land zu verlassen. Die Juden wurden nicht ausgewiesen, weil sie Juden waren. Alle wurden ausgewiesen, die sich nicht zu Christen machen ließen. Während der Islamisch−Maurischen Besatzung haben die Juden unbehelligt Juden sein dürfen. Wie schon erwähnt, durften ausgewiesene Juden vom Königtum Spanien auch im Osmanischen Reich Zuflucht finden.

 

Bis 1880 geschieht nicht etwas Vergleichbares wie die Ausweisung der Juden aus dem spanischen Königtum. Überall in Europa haben sich die Juden als eine an Judaismus glaubende Minderheit halten können, und viele von Ihnen haben sich im Einwanderungsland hocharbeiten können, bis in den Stand der „Adeligen“ hinein. Anders ausgedrückt, die jüdische Minderheit hat sich ihr Schicksal mit den beherrschten Schichten geteilt und trotzdem ihre rituelle und kulturelle Identität halten dürfen.

 

Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß in dieser Zeit viele soziale Aufstiegskämpfe stattgefunden haben müssen. Aus der Natur der Sache heraus führen Minderheiten ihr „Minderheit−sein“ als Waffe ein. Die jüdische Minderheit ist auf dieser Schiene eher ein Vorreiter, immer ein Vorreiter gewesen. Sie haben mit Erfolg ihre sozialen Konflikte mit Kampfbegriffen garniert, deren systematische Anwendung schlicht den Tatbestand der Erpressung erfüllt. „Vertreibung“ und „Verfolgung“ gehören dazu.

 

Im 19. Jahrhundert brodelt es im Zarenreich. Die jüdische Minderheit dort ist in der Zeit die Größte. Viele der Juden beteiligen sich in den Aufruhren gegen den Zar. 1880 erzielt der Zar einen Etappensieg. Diesem Sieg folgen Repressionen. Viele Juden fliehen. Juden konnten fliehen. Nicht alle. Die fliehenden Juden aus dem zaristischen Rußland hatten den Lockruf aus dem „neuen Kontinent“ erhört. Es ist nicht bekannt, wer die Überfahrt bezahlte. Bekannt ist nur, dass diese Juden die Unterschicht der Juden im „neuen Kontinent“ bildeten und eine schlagkräftige „Mafia“ gründeten, zum Leid jener „Kenner der Handels− und Finanzgeschäfte“, die begonnen hatten mit den niederländischen Haudegen im „neuen Kontinent“ anzusiedeln.

 

Das russische Volk hat 1917 den Zar gestürzt. Viele Juden haben dabei mitgekämpft. Aus diesem Tatbestand haben die Zionisten den Kampfbegriff „Pogrom“ etabliert. Das russische Wort Pogrom heißt „demolieren“, „zerstören“. Was bei Übergriffen durch die Herrschenden zwangsläufig immer geschieht. Die „Übergreifer“ fragen nicht erst nach dem „Glauben“. „Ghettos“ der Juden ist auch so ein Kampfbegriff. Minderheiten müssen in Armenquartiere das „neue“ Leben beginnen. Dies ist bei allen Minderheiten so. Bei den unteren gesellschaftlichen Schichten der Eingesessenen auch. Die Etymologie des Begriffs „Ghetto“ überlasse ich gern den Anwendern dieses Kampfbegriffs.

 

Aber die perfideste Kreation dieser Gattung von Kampfbegriffen ist der Begriff “Antisemitismus“. Damit ist durchgesetzt, daß es keine Kritik an den Juden im Allgemeinen wie im Besonderen ohne flächendeckende Ächtung geben kann. Selbst auf der individuellen Ebene nicht. Die Juden sind frei von jedem Tadel. Der Kampfbegriff „Antisemitismus“ ermöglicht den Juden ihren Anspruch, vom einzigen Gott  außererwählt worden zu sein, beinahe die Verwirklichung. Ich habe noch nicht den Grad der Senilität erreicht, Samuel George "Sammy" Davis, Jr. und Henry Alfred Kissinger in einen Topf zu tun.

 

Als ein “nicht−europäischer nicht−Christ“ weiß ich nicht, wer die Juden wirklich sind. Ich frage und blicke zurück. Wann und wie wurde der Noah ein Jude, oder Abraham, oder sein Enkel oder seine 12 Kinder als Stammväter „der Juden“ Juden? Nach dem „jüdischen Glauben“ hatte sich ja der wahre Gott der einzig außerwählten Menschen Noah offenbart. Aber doch nicht Abraham oder Jacob, oder den 12 Kinder als Stammväter „der Juden“. Schon gar nicht den ca. 13 Millionen Menschen in der Welt, die Judaismus zu leben glauben. Einen Stammbaum von Noah zu Samuel George "Sammy" Davis sprengt meine Vorstellungskraft.

 

Aber wieso braucht ein vom wahren Gott auserwählter Mensch und dessen Kindeskinder ein zusätzliches Identifikationsmerkmal als „Jude“? Eine eigene Identität ohne die Anderen kann es nicht geben. Wer sind die „Anderen“? Nachbarn?

 

Und wie wird ein Jude ein Semit? „Semit“ ist eine gedankliche Konstruktion, eine Charakterisierung nach äußeren physischen Merkmalen um sich von zusammenlebenden Menschen zu unterscheiden, die „Semiten“ und die „nicht−Semiten“.

 

In der gesamten Menschheitsgesichte fällt diese gedankliche Konstruktion nur den europäischen Christen ein, während sie seit einigen Jahrhunderten die „nicht−Christen“ ausrauben. Um ihr schwach entwickeltes Selbstbewußtsein zu kompensieren, beginnen sie sich selbst und die „nicht−Christen“ nach äußeren physischen Merkmalen zu unterscheiden. Sie erfinden den Begriff „Rasse“, in Anlehnung an die „Stammväter“. Ein Produkt der Ära Vasco da Gama.

 

Während der Ära Vasco da Gama haben die europäischen Christen begonnen, in besetzten Gebieten zwischen sich und den besiegten und beraubten Menschen nach äußeren Merkmalen zu unterscheiden. Sie definieren sich als eine überlegene Rasse von Menschen, zum Herrschen über andere geboren. So ist der Wille des Christlichen Gottes. Mit dem Willen des Gottes läßt sich alles rechtfertigen. Raub, Völkermord, fortgesetzte Ausbeutung inklusive.

 

Die europäischen Christen werden jedoch mit dem Tatbestand fertig, daß die Grundlage des Neuen Testaments im jüdischen Tanach liegt. Das Christentum ist eng mit dem Judaismus geknüpft. Als eine verschwindend kleine Minderheit von Juden ist es gelungen, den Handels− und Finanzbereich im Riesenreich der Christen maßgeblich zu beherrschen. Damit nicht genug. Angehörige dieser kleinen Religionsgemeinschaft geben auch im Bereich Kunst, Kultur und Wissenschaft nicht unwesentlich den Ton an. Die sonst mächtigen europäischen Christen geraten in eine Identitätskrise.

 

Die Juden retten ihren Anspruch „auserwählt“ zu sein. Der Preis ist aber hoch. Sie vergessen, daß jeder Überlegenheitsanspruch eine Aggression gegen die Anderen ist und zu einer Gegenaggression führt. Diesen Mechanismus „Ursache und Wirkung“ nehmen sie zu keiner Zeit zur Kenntnis. Die Christen diskriminierten die Juden nicht als Juden mit ihrem besonderen Anspruch vom Gott auserwählt zu sein, auch nicht wegen irgendwelcher Verfehlungen, sondern, weil die europäischen Christen insgesamt alle anderen als minderwertig und verachtungswürdig hielten.

 

Auf der Ebene des Glaubens mögen die Juden und Christen miteinander verwandt sein, aber die europäischen Christen gehörten nicht zu der minderwertigen „Rasse“ der „Semiten“. Mit ihrer Definitionsgewalt ordnen die europäischen Christen die Juden zunächst zur verachtungswürdigen „Rasse“ der „Semiten“ zu, um dann zu verachten. „Rasse“ ist ein Kampfbegriff der europäischen Christen gegen alle nicht−Christen.

 

Während der Ära Vasco da Gama entdecken die europäischen Christen in Indien eine ältere Kultur, ältere Schriften als der Tanach, ältere Überlieferungen als die von Moses. Mit krankhafter Fantasie kreieren sie die „Arische Rasse“, die äußerlich so ausgesehen haben sollen, wie die europäischen Christen. Sie erfinden auch eine „Sprachverwandtschaft“. Von der „Sprachverwandtschaft“ zu einer „Verwandtschaft“ ist ein kleiner Hüpfer. Also gehörten die europäischen Christen als Menschen auch zu der „Arischen Rasse“ Diese ganze Akrobatik habe ich in dem Buch: Lügen mit langen Beinen dokumentiert.

 

Dennoch gewinnt der Kampfbegriff „Antisemitismus“ an Durchschlagskraft erst nach dem „Tausendjährigen Reich“. Den Zionisten ist es gelungen, die europäisch christliche qualitative Einteilung der Menschen nach äußeren Merkmalen, nach „Rassen“, zu instrumentalisieren und als Waffe gegen die Christen mit Erfolg anzuwenden. Dank dem „Tausendjährigen Reich“ hat die verschwindend kleine radikale Minderheit der Juden im gegenwärtigen Weltreich der europäischen Christen die Lizenz ertrotzt, auch all das unbestraft tun zu dürfen, was die europäischen Christen in der Ära Vasco da Gama tagtäglich praktizieren: Raub, Völkermord, fortgesetzte Ausbeutung.

 

Es ist irrelevant nach dem Urheber des Kampfbegriffs „Antisemitismus“ zu suchen. Ohne die Erfindung der menschlichen „Rassen“ würde es keine „Semitische Rasse“ geben. Auch keine Pro− oder Antisemiten. Mit dem Kampfbegriff „Antisemitismus“ haben die Juden einen Schutzschild gegen ihren aggressiven Überlegenheitsanspruch aufgebaut, die einzige vom einzigen Gott auserwählte Religionsgemeinschaft zu sein. Und dieser Schutzschild gilt auch für den Staat Israel. Wer den Staat kritisiert, kritisiert nicht die Politik des Staates Israel, sondern den „Jüdischen Staat Israel“. Wer den „Jüdischen Staat“ kritisiert, kritisiert die Juden. Die Juden werden kritisiert, weil sie zur minderwertig und verachtungswürdigen Rasse der „Semiten“ definiert worden sind.

 

Es ist verwerflich, daß die Christen durch ihre Geschichte vor allem der letzten ca. 400 Jahre die Juden benachteiligten, in dem sie die Juden zu den „semitischen Rassen“ zugeordnet haben. Davor als „Christus−Mörder“. Diese an sich primitiven Kunstgriffe wie „Verfolgung“, „Vertreibung“, „Progrom“, „Ghetto“, „Antisemitismus“ haben wirksam funktioniert. Jede Kritik an Juden und an dem Staat Israel ist tabuisiert. Wer die Juden für ihre Taten kritisiert, ist ein „Rassist“. Und jeder „Rassist“ ist mehr als verachtungswürdig. Dichter wie Günter Grass werden selbst im 21. Jahrhundert ein Lied dvon singen können. Oder sagt er das, „Was gesagt werden muß“? Im Gegensatz zu europäisch Christlichen „Denkern und Dichten“ nehme ich mir die Freiheit, alle jüdischen Kampfbegriffe als erpresserische Kampfbegriffe zu qualifizieren.

*****

 

Ab 1880 wächst der Zionismus. Die erste „Alija“ beginnt in 1882. In den 1890er Jahren sucht ein reicher, vollständig in die Deutsche Kultur assimilierter 30jähriger ehrgeiziger Jude seinen Weg noch weiter nach oben. Er ist Korrespondent in Paris und schreibt für eine Wiener Zeitung. Er propagiert 32 jährig, die soziale Frage der Juden in Europa durch eine Massenkonversion zum Christentum zu lösen. Als 34jähriger ist er aber gegen „Assimilation“ und „Konversion“. 35jährig ist er ein Zionist. Als solcher rennt er die Türen vieler jener Juden ein, die zu Reichtum und Würden gekommen sind. Nein, er findet für seinen Zionismus keine offenen Türen. Sein Gemütszustand:

Den Juden ist vorläufig noch nicht zu helfen. Wenn Einer ihnen das gelobte Land zeigte, würden sie ihn verhöhnen. Denn sie sind verkommen.
Dennoch weiß ich, wo es liegt: in uns. In unserem Kapital, in unserer Arbeit und in der eigenthümlichen Verbindung Beider, die ich ersonnen habe. Aber wir müssen noch tiefer herunterkommen, noch mehr beschimpft, angespuckt, verhöhnt, geprügelt, geplündert und erschlagen werden, bis wir für diese Idee reif sind.

 

Diesem umtriebigen Journalisten gelingt es am 29. August 1897 in Basel den ersten Zionistenkongress zu veranstalten und die „World Zionist Organisation“ zu gründen mit dem Programm:

„Der Zionismus erstrebt für das jüdische Volk die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina.“

 

Wohl gemerkt, für „das jüdische Volk“ und nicht für die jüdische Rasse. Mit der Verabschiedung dieses Programms ist Argentinien für eine öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte für das jüdische Volk vom Tisch. Bevor dieser Theodor Herzl 1904 stirbt, bringen die Briten sogar Uganda als alternative ins Gespräch. Er konnte nicht wissen, dass ein anderer gebürtiger Österreicher genau den Zustand herstellen wird, den er voraus geahnt hatte:

Aber wir müssen noch tiefer herunterkommen, noch mehr beschimpft, angespuckt, verhöhnt, geprügelt, geplündert und erschlagen werden, bis wir für diese Idee reif sind.

 

Vor dem Beginn des sogenannten 2. Weltkrieges, in 1939 leben etwa 250.000 Juden in Palästina und gründen, wie schon erwähnt, die Terrororganisation Haganah gegen die Besatzer−Regierung der Briten und gegen den Arabischen Widerstand, gegen ihre Vertreibung aus Palästina. Bis 1945 verdoppelt sich die Zahl der jüdischen Siedler.

 

Was sich zwischen der ersten „Alija“ in 1882 und bis 1937 entwickelt hat, kennzeichnet die Erklärung: „…wir (müssen) bei unserer politischen Argumentation im Ausland den arabischen Widerstand klein reden …(aber wir müssen) unter uns der Wahrheit ins Auge blicken. Wenn wir durch die Gründung des Staates zu einer starken Macht geworden sind, werden wir die Teilung aufheben und uns auf ganz Palästina ausdehnen. Politisch nämlich sind wir die Aggressoren, während sie sich selbst verteidigen (gemeint sind die Araber in Palästina). … Das Land gehört ihnen, weil sie es bewohnen, während wir von draußen kommen und hier siedeln, und aus ihrer Perspektive wollen wir ihnen ihr Land wegnehmen, noch bevor wir hier richtig angekommen sind“.

 

Das „Tausendjährige Reich“ der Deutschen hat den Zionismus um weitere Kampfparolen bereichert. Zum Beispiel „Holocaust“. Aus dem Griechischen adoptiert. Bedeutet vollständig verbrannt. Ja, vollständig verbrannt. Zum Beispiel „Shoah“. Aus dem Hebräischen adoptiert. Bedeutet „die Katastrophe“, „das große Unglück / Unheil“. Diese beiden Begriffe sind so vermarktet, daß nur die ermordeten Juden gezählt und bedauert werden. Die anderen ermordeten „nicht− reinrassigen Arier“, die Sintis, die Romas, die dem „Nationalsozialismus“ widerstand leistenden Christen, Kommunisten, Sozialdemokraten, Humanisten werden nicht gezählt, sind nicht gezählt worden.

 

Jeder Mord aus politischen Gründen ist nicht akzeptable, ist einer zuviel. Sollte auf keinen Fall sein. Das „Tausendjährige Reich“ hat Millionen Menschen ermordet. Die meisten davon waren Juden. Meist der ärmere Teil der Juden, die keine Auswanderungsmöglichkeit gefunden hatten. Denn Auswanderungsmöglichkeit setzt Einwanderungsmöglichkeit voraus. Es hat auch vollständig assimilierte Juden ohne Realitätsbewußtsein gegeben. Sie hatten Einwanderungsmöglichkeiten, die sie nicht genutzt haben.

 

Ich habe eine Reihe von Juden in Indien kennen lernen dürfen, die nur gerettet wurden, weil angeheirate Inder, die in den zwanziger Jahren in Berlin studierten, noch vor 1933 die nächsten Verwandten aus Deutschland nach Indien gerettet haben. Die übrige Verwandtschaft, bürgerlich wohlhabende, wollten nicht mit. Sie hatten die Deutsche Identität. Sie haben im „Tausendjährige Reich“ nicht überlebt. Die geretteten jüdischen Verwandten wurden im damals noch „British India“ ausnahmslos interniert. Die Britische Moral!.

 

Aber zurück zur Gründung des Staates Israel, zurück zu den Juden, zurück zur zionistischen Moral. Der deutsche Nationalsozialismus verhilft Theodor Herzl zum Wahrsager empor zu steigen. „Aber wir müssen noch tiefer herunterkommen, noch mehr beschimpft, angespuckt, verhöhnt, geprügelt, geplündert und erschlagen werden, bis wir für diese Idee reif sind.

 

Die Verfolgung und Ermordung der Juden im „Dritten Reich“ zwischen 1933 und 1945 ist nicht relativierbar. Ich nehme mir jedoch die Freiheit, Fragen zur Verteilung der Verantwortung zu stellen.

  • Wer erinnert sich noch an Kurt Tucholski? Deutscher Soldat im „ersten Weltkrieg“, verfolgt in der Weimarer Republik, assimilierter Jude in Deutschland, hatte früh begonnen, politische Morde und die kommende „braune“ Gefahr zu geißeln. Warum nicht viele andere Schrifteller oder „Dichter und Denker“ in Deutschland, in Europa, in „Amerika“ auch? Und vor allem die reichen Juden überall?
  • Warum war es nicht möglich, Gleiches zu tun, was meinen älteren Verwandten und Bekannten aus Indien möglich gewesen ist? Bis 1937 war es locker möglich auszuwandern. Aber wohin? Und die „Ost−Juden“ hatten wenig Geld.
  • Was haben vor allem die reichen Juden im „Schlaraffenland USA“ gemacht? Hatten Sie Sorgen vor Maßeneinwanderung angesichts der „Kosha Mafia“, die nach der Einwanderungswelle nach 1890 entstanden war? Und die reichen Juden in den anglo−sächisch dominierten christlichen Ländern? Die Christen im Allgemeinen frage ich gar nicht. Sie haben gar den christlichen Humanisten nicht unterstützt.
  • Warum haben jene Einwanderungsländer in zwei Kontinenten, in Australien einschließlich Neuseeland und im „neuen Kontinent“ nichts unternommen? Oder waren sie etwa Analphabeten, um „Mein Kampf“ zu lesen?
  • Warum griff das „Schlaraffenland USA“ erst 1942 in den „2. Welt Krieg ein?

 

Ich gestatte mir die Wiederholung. Das „Tausendjährige Reich“ hat Millionen Menschen ermordet. Die meisten von ihnen sind Juden. Die europäischen Christen in drei Kontinenten haben den Zionisten die Kampfparolen „Antisemitismus, „Holocaust“, „Shoah“ als Synonyme für „Völkermord“ gewähren lassen. Nicht von ungefähr. Sie haben mit unserem verkürzten Gedächtnis gerechnet und auf ihre Kontrolle über Medien gebaut. Ihre Rechnung ist fast aufgegangen. „Völkermord“ ist nur Judenmord. Damit sind jene flächendeckenderen Völkermorde propagandistisch zugedeckt, die während der Ära Vasco da Gama von den vielen Christopher Columbus im neuentdeckten Kontinent, in Australien und in Neuseeland von europäischen Christen begangen wurden.

Ich bin noch einmal an David Ben−Gurion erinnert. Dankbarerweise war er bis 1938 kein Diplomat. Im Juni 1938 hat er gesagt:

  • Ich bin für Zwangsumsiedlung (der Palästinenser); darin sehe ich nichts Unmoralisches.

 

Aber am 14. Mai 1948 ist er ein Staatsmann.

  • Im Land Israel entstand das jüdische Volk… Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. … Im Jahre 1897 trat der erste Zionistenkongress zusammen. Er folgte dem Rufe Dr. Theodor Herzels, dem Seher des jüdischen Staates, und verkündete das Recht des jüdischen Volkes auf nationale Erneuerung in seinem Lande. … Die Überlebenden des Holocaust in Europa sowie Juden anderer Länder scheuten weder Mühsal noch Gefahren, um nach dem Lande Israel aufzubrechen und ihr Recht auf ein Dasein in Würde und Freiheit und ein Leben redlicher Arbeit in der Heimat durchzusetzen. … Demzufolge …verkünden ( wir ) hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel – des Staates Israel.

 

Bei dem Anlaß hätte er unmöglich „reinen Wein“ einschenken können. Er mußte den Ausverkauf der Seelen der 650.000 jüdischen Siedler vor dem Altar der Öl−Interessen der „USA“ akzeptieren. Keine Terrormiliz wie die Hagenah, auch nicht zehn seines gleichen, hätte den „Jüdischen Staat“ in Palästina erkämpfen können. Bereits im Mai 1942 haben die Briten, die „USA“ und jene das Finanzmonopol New York beherrschenden reichen Juden den Deal ausgehandelt: Der Judenstaat Israel als heimlicher „Bundesstaat“ der „USA“, als ein Vorposten in Palästina, als ein Frontstaat. Um die nachhaltige Ausbeutung der Araber sicherzustellen. Von da an beginnt die Bewaffnung der jüdischen Siedler bis auf die Zähne, systematische Unterdrückung, Verdrängung, Ermordung und Vertreibung der Arabischen Palästinenser.

 

Bereits 23. Mai 1948 kann David Ben-Gurion verkünden:

Wenn wir die Kräfte der Arabischen Legion gebrochen und Amman bombardiert haben, liquidieren wir Transjordanien und dann wird Syrien fallen. Und falls Ägypten wagt, den Krieg gegen uns noch fortzusetzen, bombardieren wir Port Said, Alexandria und Kairo. So werden wir den Krieg beenden und die Rechnung unserer Vorväter mit Ägypten, Assyrien und Aram begleichen.

Von Beginn an ist der „Staat Israel“ als „Killer−Kommando“ der „USA“ konzipiert. Von Anfang an hängt dieser Unrechtsstaat am Tropf der angelsächsischen Christen. Später auch am Tropf der „Internationalen Gemeinschaft“.

Ich schließe diesen Blog:

 

Warum schweige ich, verschweige zu lange,

was offensichtlich ist …

 

Die Juden, die Juden in der Geschichte, wie die Juden die Juden gesehen haben wollen

 

im Bewußtsein, daß nicht alles über die Juden in der Geschichte gesagt worden ist, „Was gesagt werden muß“. Die Juden müßten ihre wahre Geschichte selbst erzählen. Es wird kommen, auch wenn der Preis für die einzelnen Erzähler teuer sein wird. Ich denke mit höchstem Respekt an Norman G. Finkenstein. Jahrgang 1953, Brooklin, New York City.

Zurück

Truths.

Die Corona-Epidemie in Deutschland − Teil der Pandemie

Truths.

Truths.

Preis des aufrechten Gangs

Eine dokumentarische Erzählung

Lügen mit langen Beinen

Entdeckungen, Gelehrte, Wissenschaft, Aufklärung

Vor dem Beginn und nach dem Ende

Jenseits des Universums der Physik
Wiederentdeckung der Einsichten aus alter Zeit